Behandlung von

Handlungsblockaden

Inner-Process-Coaching ist eine individuelle Angelegenheit. Es gibt bei diesem Ansatz keine allgemeine Lösung. In der Regel verzichtet der IPC bei Handlungsblockaden auf rationales Eruieren der Ursache der Blockade. Im vielfältigen Zusammenspiel der inneren Prozesse gliche das nach der Suche der Stecknadel im Heuhaufen. Stattdessen stellt er sich innerlich auf die innere Situation des Klienten ein und bietet dann mögliche Lösungen in Form von Geschichten, Aphorismen, Bildern an. Aus der Reaktion des Top Executive, die fast immer in minimen Veränderungen der Physiologie besteht, tastet er sich dann auf die richtige Fährte zu Problemlösung heran.

So war Hans vor Reden auf der Betriebsversammlung immer extrem nervös. Alles Rhetoriktraining, Schauspielunterricht, Atemübungen hatten nichts genützt. Auch die rationale Erkenntnis, dass er ja der mächtigste Mann an der Versammlung war, half nichts. Im Inner-Process-Coaching realisierte er dann, dass er vor und während dem Auftritt permanent eine Stimme im Kopf hörte. Es war die Stimme seines Grossvaters, die unnetterweise immer wieder „kleiner Hosenscheisser“ zu ihm sagte. Anstatt auf die rationale Schiene zu gehen, und darüber zu reden, dass der Grossvater schon lange tot und Hans ja nun eine viel grössere Autorität war, als der Grossvater jemals gewesen war, konzentrierten wir uns auf die Stimme. Hans gelang es, vor dem nächsten Auftritt aus der sonoren, autoritären Stimme im Kopf ein hohes Piepsstimmchen zu machen. Je besser ihm das gelang, umso ruhiger wurde er vor dem Auftritt. Ganz wegmachen wollte er die Stimme aber nicht, er war der Meinung, ein wenig Aufregung verbessere seine Performance.
Bei Peter lag die Lösung darin, das Gefühl der Aufregung zu visualisieren und dann das visualisierte Bild so lange zu verändern, bis noch genau genug Aufregung für eine gute Rede blieb.
Irene fand eine geeignete Metapher. Sie sah sich vor der Rede wie eine weisse Möwe über den Klippen an der Meeresküste: Still im Wind stehen, ab und zu Position korrigieren, Lage geniessen.
Bei Manuel war die Ausgangslage ungleich schwieriger. Bei wichtigen Reden passierte es ihm immer wieder, dass ohne Vorwarnung die Lippen zu zittern begannen und sich der Mund wie von allein verschloss. er konnte dann überhaupt nicht mehr sprechen. Hier lag die Lösung in einer gemeinsamen Wanderung in die Vergangenheit, bei der Ressourcen eingesammelt wurden.